Bergbau-Konferenz in Chongqing: TU Clausthal stärkt internationale Verbindungen

Im Mai 2024 besuchten Prof. Oliver Langefeld und Angela Binder vom Institut für Bergbau der Technischen Universität Clausthal die Partneruniversität Chongqing University in China. Der Anlass ihres Besuchs war das 13. Regional Meeting der Society of Mining Professors (SOMP). Die Veranstaltung diente nicht nur dem Austausch von Fachwissen, sondern auch der Vertiefung der Kooperationen zwischen den Universitäten.

Während der Konferenz trafen sich die Clausthaler Vertreter:innen mit Studierenden, die ab dem nächsten Semester den Masterstudiengang Mining Engineering in Clausthal studieren werden. Darüber hinaus wurden weitere Studierende über die Forschungsaktivitäten und Studienmöglichkeiten an der TU Clausthal informiert. Gemeinsam wurden nicht nur Projekte mit der Chongqing University, sondern auch mit anderen Universitäten, deren Professor:innen ebenfalls am Treffen teilnahmen, diskutiert.

Die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten ist eines der Hauptziele von SOMP, der Fachgesellschaft, die Bergbauprofessor:innen weltweit miteinander vernetzt. Sie strebt auch die Förderung der regionalen Entwicklung durch solche Treffen an.

Das Format der Konferenz in Chongqing orientierte sich stark an dem innovativen Konzept der 33. Jahrestagung 2023 in Clausthal. Neben Fachvorträgen wurden Forschungsergebnisse in kurzen Pitch-Talks präsentiert und anschließend diskutiert. Diese Beiträge wurden durch eine Gruppendiskussion zu Kollaborationen und einer Podiumsdiskussion zur Rolle des Bergbaus in der Dekarbonisierung ergänzt. Die TU Clausthal war durch Prof. Langefeld auf dem Podium vertreten. Angela Binder stellte zudem Teilergebnisse ihrer abgeschlossenen Promotion im Bereich des studentischen Verhaltens in Blended Learning Konzepten vor und moderierte eine Session.

Die Konferenz endete mit einer zweitägigen Exkursion zu einem Strontium-Bergwerk, das seit 2019 in Produktion ist, sowie zum Nachtbergbaustandort Tungluoshan Mines nordöstlich von Chongqing. Diese Exkursionen boten nicht nur Einblicke in die bergbauliche Produktion, sondern auch in erfolgreiche Rekultivierungsprojekte, die aus ehemaligen Bergbauaktivitäten entstanden sind.

Die Gruppe besuchte als erste internationale Besucher das Strontium-Bergwerk, das bisher auch noch nie von Frauen befahren worden war. Das Bergwerk baut im Örter-Pfeiler-Bau mit Versatz ab. Die Produktion erfolgt konventionell, der Transport nach Übertage gleisgebunden über einen der zwei Stollen. Während des Tages, der vom Bergbauunternehmen gestaltet wurde, wurden die Entwicklungsmöglichkeiten und -ideen des komplexen Projekts diskutiert, das sicherlich in die Clausthaler Bergbaulehre integriert wird.

Am zweiten Tag führte die Exkursion zum Nachtbergbaustandort Tungluoshan Mines, wo mehr als zehn Kalksteintagebaue rekultiviert wurden und nun einen großen naturnahen Freizeitpark mit zahlreichen Erholungsmöglichkeiten bilden. Die technischen Herausforderungen und Lösungen dieser Rekultivierungsprojekte wurden bereits in einer Keynote präsentiert und werden als Fallbeispiele in die Lehre integriert.

Die Organisation der Veranstaltung und der reibungslose Ablauf wurde durch die Arbeit von Prof. Li Liu und ihrem Team von der Chongqing University sichergestellt und von allen Teilnehmer:innen gelobt. Sie konnten nicht nur fachliche Diskussionen führen, sondern auch die Kultur von Chongqing erleben, von der imposanten Skyline bei Nacht, über die neuerrichteten Altstädte bis zum Besuch der Pandas. Das Programm zeigte die Vielseitigkeit und den Charakter der größten Stadt der Welt. Ein großer Dank geht an die Chongqing University, das Team um Prof. Li Liu sowie die unterstützenden Unternehmen und Einrichtungen, die zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben.